Probierecke Spezial: Besuch auf der Anuga

Expertaste Oliven-MarmeladeAlle zwei Jahre findet in Köln die nach meiner Meinung weltbeste Messe statt: die Anuga. Mit meinen Eltern war ich vor Jahrzehnten einmal dort. Aber wirklich erinnern kann ich mich daran nicht. Noch ein Grund mehr, um der Veranstaltung wieder einen Besuch abzustatten. Der Hauptgrund ist natürlich, dass ich leckeres, möglichst neues Essen entdecken, probieren und durch die Hallen schlendern möchte. Und so mache ich mich am Samstagmittag auf den Weg nach Köln, um zu schauen, welche neue Produkte die Hersteller an die Kundschaft bringen möchten.

P1110532Recht früh entdecke ich die tolle Oliven-Marmelade des Familienunternehmens Expertaste aus Heraklion in Griechenland. In Deutschland sind ihre Produkte leider noch nicht distribuiert. Hoffentlich ändert sich das bald. Ich wäre definitiv der erste Kunde für die köstliche, nicht zu süße Oliven-Marmelade. Nur etwas süßer wird es am nächsten Stand, den ich mir genauer anschaue: Black Lakrids aus Dänemark fällt mir erst einmal wegen der schönen, schwarzen Verpackung auf. Dass das mit Chili, Zitrone oder normaler Schokolade überzogenen Bio-Lakritz aber ebenfalls sehr lecker sind, merke ich aber kurz darauf. Interessant sind auch das Erdbeerlakritz.

Allerdings mag ich Erdbeeren generell nur frisch beziehungsweise selbst hergestellte Erdbeerprodukte, finde alle anders verarbeiteten geschmacklich künstlich und bin daher nicht extrem begeistert von dieser Geschmacksrichtung. Die seit knapp vier Jahren existierende Marke sucht übrigens ebenfalls einen Distributor für den deutschen Markt.

Ein Schlückchen Zider probiere ich am Stand von Upsynth. Der Cider mit Zitrone und Wermuth schmeckt süßlich und erfrischend. Ein schönes Sommergetränk für Frauen. Der Energydrink erinnert mich hingegen zu sehr an Red Bull und ist überhaupt nicht mein Fall. Der kleine Schluck des 2,5%-Getränks auf fast nüchternen Magen hat mich aber tatsächlich bereits etwas beschwipst. Und so bin ich froh, am Stand von Biosabor etwas Herzhaftes zu bekommen. Der Bio-Gazpacho aus der Tüte schmeckt wunderbar und hat eine schöne Knoblauchnote, was ich persönlich sehr mag. Und Ihr habt es sicher geahnt: Auch hier sucht man Vertriebsstellen in Deutschland.

P1110530 Auf dem Weg durch die Halle probiere ich leckere Nori Wasabi Rice Scoops von Namchow, (Bio-)Knäckebrot in verschiedenen Geschmacksrichtungen von Dr. Karg und lande schließlich bei finum. Das Hamburger Unternehmen bietet Filter an. Ich bleibe direkt an einem besonderen Filter hängen: dem Unterwegsfilter FLAVOR UP. Leere Plastikflaschen etwa von Evian und Volvic können mit diesem System zum einen verschlossen und dadurch bequem mitgenommen werden. Zum anderen – und das ist viel wichtiger – kann man mit dem Filter lose Teeblätter auch mit kaltem Wasser brühen und hat so immer frischen Tee dabei. Laut Hersteller funktioniert das vor allem mit grünen, weißen und Kräutertees sehr gut. Diese Tatsache macht FLAVOR UP zum perfekten (Urlaubs-)Begleiter – gerade im Sommer respektive in heißen Regionen. Und genau deshalb werde ich ihn mir vermutlich auch bald für meinen nächsten Urlaub kaufen.

coffeeRoots T-Sticks Coffee sticks Filtersticks

Eine etwas andere Art von Filter finde ich am Stand von coffeeRoots. Die Belgier aus der Nähe von Antwerpen haben einen stabilen Stick, ähnlich wie man ihn etwa von Instantespresso kennt, wie bei einem Filtersystem perforiert. Wenn man nun heißes Wasser in eine Tasse füllt, den T-Stick hineinstellt und mit ihm umrührt, erhält man entweder frischen Tee oder frischen Kaffee. Denn coffeeRoots bietet beides an. Kaffee unter anderem in den Geschmacksrichtungen Belgische Schokolade (sonst würde bestimmt auch etwas fehlen), Karamell, Irish Cream oder Tiramisu. Bei den Tees gibt es zum Beispiel Zitronentee, Günen Tee marokkanische Minze oder High Tea. Wieder etwas, das für Reisen oder generell unterwegs sehr praktisch ist. Darüber hinaus bietet coffeeRoots auch Instantkaffee und Kakao in verschiedenen Geschmackssorten an. Das Unternehmen sucht übrigens einen Handelspartner in Deutschland.

Jetzt aber mal zu etwas Süßem. Die Marmeladen von Happy Marmelades aus Mexiko beeindrucken mich durch ihren intensiven, natürlichen Fruchtgeschmack. Angeblich haben sie zudem 50% weniger Kalorien als herkömmliche Marmeladen. Mir wäre es egal: Normalerweise mag ich keine Mango, aber die Mangomarmelade würde ich auch dann essen, wenn sie 50% mehr Kalorien hätte als herkömmliche Marmelade. Ebenso wie Papaya Ananas. Ich vermute daher einfach mal, dass Erdbeere, Brombeere, Hibiskus und Guave mich ebenfalls überzeugt hätten.

Zufällig finde ich das vegane, glutenfreie Eis von Soyato. Auch hier hat das Produkt angeblich 59% weniger Kalorien als herkömmliches Eis. Tatsächlich schmeckt es weniger cremig als anderes Eis und etwas mehr wie Sorbet. Es handelt sich also quasi um ein Zwitter-Eis. Geschmacklich ist es nicht sehr intensiv, schmeckt aber sehr angenehm und lecker. Ich probiere Honey-Lemon und finde es schade, dass weder diese Sorte noch Grüner Tee, Mint Chips und Wickedly Chocolate in deutschen Läden zu finden sind, denn: Die Hersteller aus Singapur suchen noch einen Distributeur.

blömboom Trinkschokolade spanische italienische Schokolade Auf dem Weg durch die Hallen stoße ich auf eine meiner Lieblingsmarken für Trinkschokolade. Blömboom bietet eine sehr leckere, gehaltvolle, dickflüssige Trinkschokolade an. Aber außer dieser italienischen Schokolade gibt es natürlich noch einige andere (Bio-)Sorten. Ich probiere die neue Geschmacksrichtung Orange und eine weitere, die auch eher winterlich schmeckt. Der Zimtgeschmack ist deutlich vorhanden, aber angenehm dezent. Orange ist ebenfalls ein schöner Geschmack für einen gemütlichen Winterabend – vor allem für diejenigen, die keinen Zimt mögen. Außerdem vertreibt der Aussteller Tees von Schlürf (ein wirklich großartiger Name). Neben dem wirklich schönen Design und dem tollen Zubehör wie Serviertabelett oder Tea for One-Set begeistern mich vor allem die Namen: Greete, der Bio-Grüntee frisch wie ein Gang im Nebel, Rasmus, der Bio-Ostfriesentee robust wie sein Kutter oder Bio-Eistee Elke, exotisch wie ihre Augen.

Um Tees dreht sich auch alles am Stand der Rikyu Japan Corporation und der Eswaran Brothers aus Sri Lanka. Der Matcha aus Japan und die Tees der sri-lankischen Vertriebsfirma werden an einem Stand präsentiert. Die Firmen hoffen, wie sollte es anders sein, einen Distributeur in Deutschland zu finden.

Auf Tees ist die Vertriebsfirma Wagh Bakri ebenfalls spezialisiert. Grüner Tee steht im Fokus der Marketingmaßnahmen. Daneben bietet das Unternehmen aber auch Gewürztees wie Ingwer-, Masala- oder Kardamomtee an, die ich besonders mag. Neben Tee in Teebeuteln – laut Wagh Bakri die einzigen Teebeutel Indiens ohne Klammer am Beutel – gibt es ihn auch als Instantvariante. Was bleibt noch zu sagen? Natürlich. Die Inder suchen Handelspartner in Deutschland.

Küchenbrüder Suppen Gazpacho Eintopf Bio vegan vegetarisch Nun aber mal wieder feste Nahrung. Fast jedenfalls. Denn die Küchenbrüder bieten Eintöpfe, Suppen und Gazpacho in Bechern an. Alle Produkte, auch Gulasch und Chili con Carne – sind vegan und Bio. Ich probiere ein wenig von der Tomatensuppe und bin begeistert: Sie schmeckt wunderbar nach reifen Tomaten und wie selbstgemacht. Schon wieder ein Produkt, das ich gerne mal im Supermarkt mitnehmen würde. Aber, Ihr ahnt es, Küchenbrüder bietet die Produkte zwar in Deutschland, aber eben hauptsächlich nur im Süden an. In der Region Köln, Ruhrgebiet und vor allem in der Nähe von Düsseldorf sind die Suppen nur in sehr wenigen Märkten erhältlich. Dabei hätten mich vor allem Gazpacho mit Paprika, Orange und Ingwer und die Kürbissuppe mit Ingwer sehr interessiert. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Vegan geht es bei Veggyness weiter: Ich probiere Steak, Schnitzel und Rosmarinroulade und bin einmal mehr erstaunt, wie nah vegetarisches beziehungsweise in diesem Fall veganes Essen an den Geschmack von Fleisch herankommen kann. Vielleicht schaffe ich es nicht, dauerhaft auf Fleisch zu verzichten, aber solche Produkte könnten es mir einfacher machen. Und lecker sind sie tatsächlich ebenfalls. Das denken scheinbar auch andere Menschen, denn die Mitarbeiterin am Stand erzählt mir, dass die Marke im vergangenen Jahr um 40% gewachsen ist.

Jetzt brauche ich mal wieder etwas Süßes. Am Stand von Christine Berger probiere ich sehr leckere mit Sanddorngeist gefüllte Schokokugeln. Viele Produkte sind bereits Bio-Produkte und das Sortiment wird kontinuierlich ausgebaut. Vor allem die Fruchtaufstriche haben es mir angetan.

Aber schon habe ich den nächsten interessanten Stand gefunden: de Traay bietet interessante Honig-Toppings an. Schokolade & Minze, Kaffee & Mandel, Mossbeere & Vanille und Aprikose & Ingwer machen mir Lust auf etwas Süßes, das ich mit den Toppings veredeln kann.

Cheonhae Food seaweed Algen nudeln

Statt dessen entdecke ich die „Seealgennudeln“ von Cheonhae Food. In verschiedenen Farben und Formen, unter anderem als „Tautropfen„, können sie etwa für Salate verwendet werden. Ich muss sagen, dass sie nicht nur hübsch aussehen, sondern auch gut schmecken – jedenfalls in dem Salat, den ich probiert habe und dessen Rezept sich, glaube ich, unten auf dieser Seite befindet. Die Zubereitung der Nudeln ist ganz einfach. Sie müssen nur eine Weile in Wasser gelegt werden. Auf jeden Fall ein interessantes Produkt. Und: Klar, das Unternehmen sucht Handelspartner in Deutschland.

Das gilt auch für die Firma am letzten Stand, den ich besuche. Capital Foods hat verschiedene Marken in seinem Sortiment. Von Saucen über Nudeln und Masala bis hin zu Instant Suppen und Nudeln bietet das Unternehmen recht viel von dem, was das indische Herz begehrt. Und vielleicht ja auch bald das deutsche. Ich mag aber nichts mehr probieren und mache mich auf in Richtung Ausgang. Sechs Stunden Messebesuch ohne Pause haben mich ganz schön geschlaucht. Jetzt geht es erst mal nach Kalk. Etwas essen. Aber das wird ein anderer Beitrag.

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