Probierecke Lebensmittel-Lieferservice: DailyKitchen trifft Küchenchaotin

DailyKitchen LieferungIrgendwann habe ich die E-Mail von DailyKitchen im Postfach. Mit dem Angebot, mir eine Lieferung nach Wahl für zwei Personen zur Verfügung zu stellen.
Nach ein paar Tagen schaue ich mich in Ruhe auf der Internetseite von DailyKitchen um und sofort fällt mir das Agneau au Provence, mediterraner Lammrücken, auf. Das hört sich schon unheimlich lecker an. Wie mag es dann erst schmecken?!
Ich zappele also quasi am Haken und antworte auf die Mail: Wie läuft denn so eine Lieferung von DailyKitchen ab? Was muss ich in der Küche haben, was selber machen und was bekomme ich wie geliefert? Schnell stellt sich heraus: Das Ganze ist ziemlich einfach – sogar für Küchenchaoten wie mich.

Auf der Internetseite von DailyKitchen stehen wöchentlich zehn Gerichte in zwei Kategorien, deren Unterschied ich allerdings nicht ganz verstanden habe, zur Auswahl, darunter mindestens zwei vegetarische. Zusätzlich ist ein Nachtisch im Angebot, um dem Essen auf Wunsch einen süßen Abschluss verleihen zu können.

Bei Interesse legt man mindestens zwei Portionen des Gerichtes – auch um den anfallenden Verpackungsmüll in Grenzen zu halten – in den Warenkorb und geht wie auch sonst beim Onlineshopping üblich, zur Kasse. Dort kann man entweder bereits vorab zahlen oder auf Rechnung einkaufen.

Wer bis Dienstag um 18 Uhr bestellt, bekommt das gewünschte Gericht am folgenden Donnerstag zwischen 9 und 21 Uhr direkt nach Hause geliefert. Momentan ist das Liefergebiet noch auf Düsseldorf, Erkrath, Ratingen, Meerbusch, Kaarst, Krefeld und Neuss beschränkt.

Am Mittwoch erhält der Kunde eine Mail, in der ihm eine genauere Lieferzeit mitgeteilt wird. Etwa 15 bis 30  Minuten bevor der Lebensmittelkurier eintrifft, meldet er sich kurz telefonisch, um sich anzukündigen. Auf Wunsch kann die Lieferung auch bei einem Nachbarn abgegeben werden.

Eigentlich ein praktisches Konzept, denke ich. Man kommt von der Arbeit nach Hause, kann noch etwas in der Wohnung erledigen und wartet bis die Lebensmittellieferung eintrifft. Zumindest, wenn man die Lieferung gegen Abend erhält. Ich frage nach, ob das möglich ist und tatsächlich kann meine Lieferung zwischen 18.30 und 20 Uhr erfolgen.

Ich treffe pünktlich um 18.30 Uhr zu Hause ein und warte noch knapp eine Dreiviertelstunde, bis der freundliche Kurier die Lebensmittel vorbeibringt – natürlich nicht ohne den angekündigten Anruf vorab. Er erklärt mir noch kurz, dass das Rezept beiliegt und überreicht mir die Papiertüte.

Mein Magen hängt inzwischen schon knapp über meinen Kniekehlen. Ich könnte die Zutaten ohne Probleme noch zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren, wenn ich wollte. Will ich aber nicht. Also nichts wie an die Arbeit. Essensbegleitenden Rotwein habe ich mir vorab bereits eingegossen. Schließlich muss er erst noch etwas atmen bis ich ihn zum Essen genießen werde. Aber ein kleines Schlückchen gönne ich mir schon jetzt.

Und dann schaue ich mir die Anleitung für das Agneau au Provence genauer an: 50 Minuten wird mich die Zubereitung etwa dauern, lese ich dort. Für diese benötige ich neben den eben gelieferten Zutaten zusätzlich Salz, Pfeffer, eine Pfanne, eine Ofenform und natürlich einen Ofen.

Ich packe die sechs Zutatentütchen aus, die auf vier Packungen aufgeteilt sind. Sie sind sorgfältig eingeschweißt, diese Vakuumtütchen sind laut Aufdruck übrigens komplett frei von Weichmachern. Allerdings kommt da einiges an Plastikmüll zusammen. Definitiv ein Nachteil. Auch wenn man bei einem regulären Einkauf ebenfalls viele Plastikverpackungen mit nach Hause schleppt. Nun ja, täglich werden wohl die wenigsten die Lieferungen von DailyKitchen verarbeiten.

Der Inhalt der Plastiktüten hört sich jedenfalls lecker an, ist wie zum Ausgleich größtenteils regional, einige Zutaten gibt es sogar in Bioqualität: vier große, halbe Tomaten, fünf kleine bis große Stücke Lammrücken in den großen Plastiktüten, Olivenöl und Mariande in je einem kleinen Tütchen, aber „aneinander geschweißt“ in einer Packung, ebenso wie die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln und die klein geschnittenen Schalotten.

Letztere sind mein persönliches Highlight. Innerlich falle ich dankbar auf die Knie – wenn ich eines verabscheue, dann Schalotten beziehungweise Zwiebeln schneiden zu müssen. Am Ende des Bestellprozesses auf der Internetseite von DailyKitchen kann man übrigens auswählen, ob man selber schälen und schnibbeln oder den „Zubereitungsservice“ von DailyKitchen nutzen möchte.
Die Marinade besteht aus Knoblauch, Salz, Pfeffer, Olivenöl, Rosmarin und Thymian. Eine köstliche mediterrane Mischung also. Damit soll ich laut der Anleitung die vier Tomatenhälften bestreichen.

DailyKitchen LammrückenOkay, also ab mit der Marinade auf die Tomatenhälften und für 30 bis 40 Minuten in den vorgeheizten Ofen damit. Puh, ist das heiß. Ich glaube, ich brauche noch ein Schlückchen Wein zur Abkühlung. Nun zum Lammfleisch. Salz, Pfeffer und mit etwas Olivenöl aus der Tüte ab in die Pfanne. Ups. Irgendwie scheint die Tüte in der Tüte nicht ganz dicht gewesen zu sein und flitscht mir fast aus der Hand. Nun gut, Öl ist ja gut für die Haut und meine Hände waren sowieso ein wenig rau. Jedenfalls kann ich problemlos noch ausreichend Öl für die Pfanne aus der Tüte kippen und brate das Lammfleisch nun nach Anleitung insgesamt 4 bis 6 Minuten von allen Seiten an. Eine Angabe, wie lange ich pro Seite anbraten soll, hätte ich etwas klarer gefunden, aber ich schaffe es auch so.

Das Fleisch stelle ich zur Seite, die Pfanne säubere ich und schütte den Rest des Olivenöls hinein. In die Pfanne kommen die Kartoffeln bis sie schön knusprig gebraten sind. So, wie ich sie am liebsten mag. Die Zwiebeln gebe ich entsprechend zeitverzögert hinzu, sie werden bei mir einfach zu schnell schwarz statt knusprig, da bin ich lieber vorsichtig.

Wie in der Anleitung beschrieben gebe ich zwei Esslöffel Wasser und die Hälfte der Paste hinzu. … Moment. Die Hälfte der Paste?! Welche andere Hälfte?! Also schnell die Tomatenhälften aus dem Ofen gefischt und so viel Marinade wie möglich von dem Gemüse gekratzt. Prima, das sollte genügen, um den Kartoffeln Geschmack zu geben. Ha! Das Essen ist gerettet!

Weiter geht’s. Das Rezept fordert mich auf, die Kartoffeln mit den Schalotten in die Form zu geben. Kein Problem, das bekomme ich hin. Und nun… mit der restlichen Marinade die Lammrücken einreiben…!? Hier wird es wieder etwas komplizierter. Ich habe eindeutig mindestens ein halbes Tütchen Marinade zu wenig. Außerdem sollte ich vermutlich auch beim größten Hunger erst einmal in Ruhe das Rezept lesen – selbst wenn mir die Zutaten angeliefert werden.

Aber nun erst einmal erneut improvisiert und das Fleisch in den Resten der Marinade gewälzt. Das muss genügen, um dem Ganzen einen mediterranen Einschlag zu geben. Uff, das war knapp. Auf den Schreck muss ich noch einen kleinen Schluck Rotwein trinken.

Die Lammrücken lege ich nun auf die Kartoffeln in die Auflaufform und für 30 Minuten ab damit zu den Tomaten in den Ofen. Hm, die hole ich wohl lieber schon vorher raus, sonst habe ich später nicht mehr viel davon.

DailyKitchen Lammrücken mit Kartoffeln und TomatenMeine Nase schnuppert inzwischen unablässig, mein Magen knurrt. Es riecht aber auch zu gut in meiner Küche. Ich kann es kaum erwarten, das Essen zu probieren. Nach knapp einer halben Stunde ist alles fertig. Kurz noch mal die Tomaten zum Aufwärmen in den Ofen und es kann losgehen. Aber das Rotweinglas ist fast leer. Komisch, so heiß, dass er verdunsten konnte, war es in der Küche doch gar nicht. Also noch schnell ein wenig eingeschüttet und auf zum köstlich duftenden und – wie sich wenig später wenig überraschend herausstellt – ebenso schmeckenden Abendessen. Ich frage mich nach dem wunderbaren Essen eigentlich nur eines: Warum bietet DailyKitchen eigentlich nicht zusätzlich zur Lebensmittellieferung eine optionale zum Gericht passende Weinlieferung an?

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