Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights in der Region Teil 1

Düsseldorf JapantagJuhu! Ein neues Jahr! Und das ist nicht aus dem Grunde toll, weil einige Menschen immer noch glauben, am 1. Januar eines jeden Jahres werde der Zähler automatisch wieder auf „null“ gestellt. Sondern deshalb, weil jedes Jahr neue, spannende, interessante und lustige Veranstaltungen bereithält. Jeder hat in dieser Hinsicht natürlich seine persönlichen Präferenzen. Vermutlich gibt es aber eine mehr oder weniger große Schnittmenge. Das weiß man jedoch nie. Deshalb sind hier die Events des ersten Halbjahres 2016 für Düsseldorf und Umgebung, auf die ich mich besonders freue, im Schnelldurchlauf und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vielleicht ist ja auch für euch genau das Richtige dabei.

Januar
Düsseldorf Rundgang KunstakademieDer Monat ist zwar fast vorüber, aber im Grunde wacht die Szene ja gerade erst wieder aus ihrem Feiertagsschlaf auf. Mein Highlight des Monats: der Rundgang in der Kunstakademie. Wie in jedem Jahr zeigen die Studenten ihre Werke zum Abschluss des Wintersemesters fünf Tage lang der Öffentlichkeit. In diesem Jahr findet die kostenlose Ausstellung vom 27. bis 31. Januar am Mittwoch bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und am Wochenende zu neuen Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr statt. Die kostenpflichtigen Führungen sind natürlich bereits alle ausgebucht, allerdings können noch individuelle Gruppenführungen angefragt werden. Ihr solltet unbedingt auch die Begleitveranstaltungen beachten.

Düsseldorf Museum K21 In OrbitNoch bis Juni können Kunstfreunde außerdem die Rauminstallation in orbit von Tomás Saraceno im K21 begehen. Oder besser: beklettern. Sie befindet sich nämlich zum Teil in 25 Meter Höhe und ist damit nichts für Menschen mit Höhenangst. Ich muss gestehen, dass ich gerade in den Bereichen, bei denen man durch die Netze komplett bis ins Erdgeschoss hinunterschauen kann, den einen oder anderen leichten Schweißausbruch hatte. Wenn ihr dorthin geht, solltet ihr wissen, dass ihr Anzüge und Schuhe erhaltet und alles, was aus euren Taschen fallen oder sich irgendwo verfangen kann, in ein Schließfach legen müsst.

Im Regelfall haben so viele Besucher Interesse an der Installation, dass sich nur zehn Personen für zehn Minuten darin aufhalten können. Am besten geht ihr außerdem schon morgens dorthin, da sich angeblich gerade am Wochenende im Laufe des Tages so lange Schlangen bilden, dass mit bis zu einer Stunde Wartezeit gerechnet werden muss. Aber vielleicht habt ihr Glück und die beliebte Ausstellung wird Mitte des Jahres verlängert – so wie es die letzten beiden Male war, als sie enden sollte.

Außerdem freue ich mich sehr auf die Retrospektive des chinesischen Künstlers Song Dong in der Kunsthalle. Vor allem auf die Installation Waste Not, die bereits in der MoMa in New York ausgestellt war. Sie stellt ein interessantes und berührendes Stück Familiengeschichte des Künstlers dar, das immer noch in der Weiterentwicklung ist.

Februar
Keine Frage: Der Februar steht selbstverständlich ganz im Zeichen von Karneval. Da die Session aber nur bis Anfang Februar dauert, muss es deshalb aber natürlich auch noch etwas anderes geben.

Wie in jedem Jahr gibt es in diesem Jahr zu Karneval einen Grund, nach Köln zu fahren: den Geisterzug. Genauer: Den Jeisterzoch, der 2016 unter dem Motto: “Däm Agrippina un dr römischen Flott ze Ihre: Dä Rhing erop” sein 25. Jubiläum feiert. Aufstellung ist in diesem Jahr ab 18 Uhr am Thürmchenswall (Unter Kahlenhausen), los geht’s dann um 19 Uhr. Also ab unters Bettlaken und auf in unsere jecke Nachbarstadt.

Düsseldorf Karnevalssonntag auf der KöAber auch in Düsseldorf wird es (ein wenig entspannter) karnevalistisch. Der Rosenmontagszug ist kleiner, politischer und, wie ich finde, bezüglich der von mir ja nicht so heiß geliebten Menschenmassen wesentlich erträglicher als der in Köln.
Wer ohne Karnevalsmusik feiern möchte, sollte etwa am Karnevalssamstag ins Boui Boui oder JAB Haus der Jugend gehen. In Bochum war mein Favorit dafür der Mummenschanz im Kunstmuseum – Verkleidungen erwünscht, Karnevalsmusik verboten. Eine gute Kombination für die, die es nicht so mit Ufftata-Musik haben.

Bei schönem Wetter ist die Kö am Sonntag der Ort, an dem Düsseldorfer verkleidet zusammen mit Freunden und Fremden (oder wie wir im Rheinland sagen: neuen Freunden) feiern. Okay, auch bei weniger schönem Wetter. Aber dann bleibe ich ehrlich gesagt lieber zu Hause.
Wer es etwas ausgefallener mag, der kann sich am Samstagnachmittag den Tuntenlauf in der Nachtresidenz oder sonntags das Tonnenrennen in Niederkassel anschauen.

Um beim Thema Verkleiden zu bleiben: Wer sich für Steampunk interessiert, sollte den 2. Steampunk Jahrmarkt am 20. Februar in der Bochumer Jahrhunderthalle besuchen.   Einen Tag später, am 21. Februar, beginnt dort der Historische Jahrmarkt, der auch noch an den beiden darauffolgenden Wochenenden für Besucher geöffnet ist.

Kulturell Interessierte dürften jedoch an der Düsseldorfer Photoweek mehr Freude haben. In diesem Jahr nehmen vom 12. bis 14. Februar mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume an der Photoweek teil. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, aber hier sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Großartige Fotos könnt ihr in der ebenfalls zur Photoweek gehörenden Ausstellung Horst: Photographer of Style vom 12. Februar bis 22. Mai sehen. Die Retrospektive von Horst P. Horst wurde vom Londoner Victoria and Albert Museum kuratiert und ist im Düsseldorfer NRW Forum zu sehen. Und da sowohl das eine als auch das andere Haus ein Garant für wunderbare Ausstellungen ist, solltet ihr euch diese ebenfalls nicht entgehen lassen.

DIE GROSSE 2016 verspricht vom 21. Februar bis 13. März im Museum Kunstpalast „einen breitgefächerten Überblick über das aktuelle Kunstgeschehen in Nordrhein-Westfalen sowie aus Teilen Deutschlands und Europas“.

Für Genießer wird es Ende des Monats interessant: Am 24. Februar startet die 17. Tour de Menu, bei der in diesem Jahr 50 Restaurants – davon 15 neue und elf, bei denen es auch vegetarische Alternativen gibt – bis zum 20. März ein besonderes Menu zu annehmbaren Preisen anbieten.

März
Im März laufen weiterhin viele der bereits erwähnten Ausstellungen. Neues gibt es eher weniger. Aber im Ruhrgebiet beginnt am 4. März im Folkwang Museum die Ausstellung Nature & Politics von Thomas Struth, die bis zum 29. Mai läuft. Eine gute Gelegenheit, Essen einmal wieder einen Besuch abzustatten und vielleicht vorher oder nachher im wunderbaren Seitenblick essen zu gehen (Falls die Seitenblicker hier mitlesen: Ich würde mich freuen, wenn ihr nach Bochum auch ein Restaurant in Düsseldorf eröffnet. Wie wäre es mit Derendorf?).

April
Vom 9. April bis 14. August zeigt das K20 die Ausstellung Henkel – Die Kunstsammlung, mit Werken der Kunstsammlung von Gabriele Henkel. Sie wird erstmals in einer repräsentativen Ausstellung gezeigt und ich bin sehr gespannt darauf.

In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam zeigt das Museum Kunstpalast ab 23. April bis 14. August eine umfangreichen Retrospektive des Künstlers Jean Tinguely unter dem Titel JEAN TINGUELY. Super Meta Maxi. Ich freue mich bereits jetzt sehr darauf, seine Werke, etwa kinetische Objekte und Maschinen-Plastiken, zu sehen.

Mai

Endlich Mai. Endlich bekommt Düsseldorf wieder das allerallerallerbeste Feuerwerk des Jahres zu sehen. Einen herzlichen Dank an unsere japanischen Einwohner, denen wir den Japantag mit seinem bunten Rahmenprogramm und eben diesem Feuerwerk zu verdanken haben. 2016 feiern deutsche, japanische und andere Düsseldorfer mit Besuchern aus der Region und ganz, ganz vielen Cosplayern am 21. Mai.

Düsseldorf Bilk Good Food Festival Boui BouiBevor aber rund um den Rhein fernöstlich gefeiert wird, bietet das Good Food Festival im Boui Boui in Bilk am Wochenende des 7. und 8. Mai zum dritten Mal wieder gutes Essen aus der Region – vieles davon ist vegan (mein Favorit beim letzten Mal: die vegane Schokolade von Bernsteinzimmer aus Wuppertal, ein Gedicht und eine absolute Empfehlung auch für Nicht-Veganer, probiert unbedingt „Scottish Coffee“).
Unter dem Motto „Entdecken. Schmecken. Selbermachen“ können Besucher schlemmen, Genuss für Zuhause kaufen oder an Workshops zu Wildkräutern, Bier, Kaffee oder auch Ayurveda teilnehmen. Einige dieser Workshops konnte man in der Vergangenheit übrigens gegen eine geringe Teilnahmegebühr besuchen, andere waren kostenlos. Auf jeden Fall empfehle ich, dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, wenn ihr an einem Workshop teilnehmen möchtet.

Eingeleitet wird das Good Food Festival im Boui Boui von der 2. Schnippeldisko. Die Slow Food Youth Düsseldorf lädt Interessierte dazu ein, gemeinsam „hässliches“ Gemüse zu schnibbeln, zu kochen und zu essen. Im Anschluss wird zusammen gefeiert. Der Eintritt ist frei, Getränke könnt ihr vor Ort kaufen, solltet aber am besten ein Brettchen und ein Messer zum Schnibbeln mitbringen.

Ab 12. Mai findet auch die Jazz Rally statt. Ich bin eher zwiegespalten. Das Programm ist wirklich immer sehr interessant, aber viele Locations sind überlaufen, einige Male kam ich kaum noch rein oder stand eingequetscht in der Menge. Dazu kommt ein Luxusproblem: Man möchte natürlich besonders viele tolle Konzerte sehen und rennt ständig von einem Veranstaltungsort zum nächsten (die „Rally“ im Namen ist eben Programm), sodass zumindest ich das Gefühl hatte, die Hälfte zu verpassen, weil ich früher weg musste oder zu spät irgendwo eintraf. Aber wer damit umgehen kann, kann einen Tag (Ticket 24 €) oder drei Tage lang (34 €) wunderbare Musik genießen.

Neuss Shakespeare Festival GlobeWeitaus begeisterter bin ich vom Shakespeare Festival im Neusser Globe Theater, das am 27. Mai beginnt und bis zum 25. Juni dauert. In dem Theater an der Galopprennbahn, das dem Original Globe in London nachempfunden ist, geben in dieser Zeit Theaterkompanien aus der ganzen Welt Gastauftritte. Vor drei Jahren habe ich dort etwa die Inszenierung von Titus Andronicus des chinesischen Tang Shu-Wing Theater Studios gesehen, dessen Übertitelung ich nicht richtig sehen und dessen Texte ich natürlich nicht verstehen konnte (Jetzt ist es raus: Ich spreche keinen einzigen chinesischen Dialekt!), die aber so gut war, dass ich zeitweise fast zu Tränen gerührt war. Im vergangenen Jahr hat mich die brasilianische Companhia Completa Mente Solta mit Trans-Hamlet so sehr begeistert, dass es nahezu irrelevant war, dass die englische Übertitelung größtenteils ausfiel.

Vor allen Vorstellungen gibt es eine kostenlose Einführung, für die es sich lohnt, früher zu kommen. Und wen das nicht überzeugt, der sollte sich einen Picknickkorb vorbestellen und den Inhalt vor der Vorstellung in dem gemütlichen Picknickbereich genießen.
Der Vorverkauf der Tickets beginnt übrigens am 12. März. Wenn ihr ein Ticket erhaschen konntet und euch die Vorstellung gefallen hat, vergesst nicht, am Ende zusätzlich zum Applaus mit den Füßen auf den Boden zu trampeln.

Noch steht der genaue Termin nicht fest, aber im Mai wird es wohl endlich wieder eine Schnippeldisko geben. Auch, ob das Boui Boui in Unterbilk wieder als Location dient, ist aktuell noch nicht klar. Sicher ist aber, dass es wieder eine gesellige Veranstaltung wird. Wer die diesjährige Schnippeldisko mitplanen möchte, kann am 9. Februar beim Treffen der Slow Food Youth mehr erfahren.

Juni
Der Juni ist ExtraSchicht-Monat und wer die ExtraSchicht noch nie besucht hat, sollte das in diesem Jahr am 25. Juni unbedingt nachholen. An verschiedenen Orten der Industriekultur finden an diesem Abend besondere Veranstaltungen statt. Die Spielstätten sind mit Shuttlebussen verbunden, sodass ihr nicht mit einem Auto durch die Gegend fahren und immer wieder einen Parkplatz suchen müsst.

Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich vor allem eines festgestellt: Wer versucht, mehr als drei bis maximal fünf Spielorte (diese sollten aber seeeehr nach beieinander liegen) zu besuchen, der macht sich nur unnötig Stress und kann die jeweiligen Events nicht richtig genießen. Macht euch also am besten vorher einen Plan mit den Orten, die ihr gerne sehen möchtet, überlegt, welche davon am besten miteinander verbunden sind, und besucht dann nur diese drei oder vier.

Die Tickets kosten 17€ (mit RUHR.TOPCARD nur 8,50€, 4-Personen-Ticket 58€, Tageskasse 20€) und ermöglichen euch nicht nur den Eintritt in alle Spielstätten – meist sind es etwa 40 bis 50 über das ganze Ruhrgebiet verteilt – und die Nutzung der Shuttlebusse, sondern berechtigen euch auch zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im VRR am Veranstaltungstag ganztägig bis um 7 Uhr am Folgetag. Ab 15. März könnt ihr Frühbucher-Tickets über die Website bestellen.

Hier geht es zu Teil 2 der Veranstaltungen 2016 mit meinen persönlichen Event-Highlights.

 

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