Guten Kaffee und leckeres Essen hat Amsterdam schon einmal zu bieten, das habe ich im ersten Teil meines Reiseberichtes hoffentlich bereits vermitteln können. Aber wie sieht es mit anderen Attraktionen, etwa Märkten oder Ausstellungen aus? Und noch wichtiger: Was ist mit (gutem) Bier? Zu diesen Themen und auch zu Street Art in Amsterdam habe ich im zweiten Teil ein paar Erfahrungen und Tipps zusammengestellt.
Märkte
Der traditionsreiche Noordermarkt, bei dem auch das Café Winkel 43 liegt, ist ein Wochenmarkt für Einheimische. Etwas Obst, Gemüse, Blumen, jede Menge Kleider und Haushaltswaren sind in der Regel keine wirklichen Anziehungspunkte für Touristen. Aber die wenigen Stände mit Antiquitäten, Schallplatten, Secondhand-Klamotten und Büchern sind dafür ganz interessant und machen das wieder wett.
Ebenso traditionsreich, aber wohl wesentlich bekannter ist der Bloemenmarkt. Dieser schwimmende – die Stände befinden sich auf Booten, was man aber nur von der anderen Grachtenseite erkennen kann – Markt ist das ganze Jahr über geöffnet und ein wahrer Publikumsmagnet. Ich persönlich bin weniger begeistert, was vielleicht auch daran liegt, dass ich keinen Garten habe. Aber so spare ich mir das (Touristen-)Gedränge und die anderen haben dort ihren Spaß. Fair enough.
Mein aktueller Favorit ist eindeutig der Albert Cuypmarkt in De Pijp. Hier gibt es ebenfalls viele Stände mit Haushaltswaren, Blumen, Schmuck und Kleidung, aber eben auch viele Essenstände – und damit bekommt man mich ja bekanntlich fast immer. Außerdem gilt für diesen Markt die altbekannte Weisheit „Wo es Poffertjes gibt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen essen keine Poffertjes.“ Ich muss zugeben, dass die kleinen holländischen Pfannküchlein seit meiner Kindheit eine große kulinarische Schwäche von mir sind. Nicht zuletzt mag ich die quirlige, aber entspannte Atmosphäre des Marktes sehr. Überzeugt euch selber.
Bierchen?
In Amsterdam trinke ich am liebsten die Biere von der Brouwerij ‘t IJ, einer kleinen Brauerei, die seit 30 Jahren in der Stadt braut. Ich habe zwar noch nicht alle Biere durch, kann aber das I.P.A und das Struis empfehlen. Zum Bier können Snacks bestellt werden. Ihr habt auch die Möglichkeit, ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen, sofern die Sorten vorrätig sind. Außerdem empfehle ich den wirklich Interessierten, an einer der nur Freitag bis einschließlich Sonntag angebotenen Führungen durch die Brauerei teilzunehmen. Sie dauern etwa eine halbe Stunde, was sicher auch daran liegt, dass die Räumlichkeiten winzig sind, und kosten inklusive einem Bier pro Person 4,50 €. An den Führungstagen findet nur je eine Führung auf Niederländisch (16 Uhr) und Englisch (15:30 Uhr) statt. Größere Gruppen bis 20 Personen können an den entsprechenden Tagen den Termin um 15 Uhr reservieren.
Eine ziemlich interessante Location ist auch De Ruyschkamer. Dort könnt ihr nicht nur guten Kaffee und eine Auswahl spannender Biere genießen, sondern ebenfalls die Möbel kaufen, die dort als Einrichtung herumstehen. Dazu bietet die Karte „Late Lunch“, Snacks, Pasta und Pizza. Wer zu seinem Kaffee lieber etwas Süßes essen möchte, kann auch Macarons bestellen. Ab und zu finden Konzerte statt. Geöffnet ist Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr.
Einen Kontrast zu den beiden vorherigen Locations bildet die Heineken Brauerei. Genauer: Heineken Experience. Vergleichbar mit dem Guiness Storehouse in Dublin wurde hier mithilfe von alten Archivstücken wie Werbemitteln, Flaschen, Gläsern und anderem ein erlebnisreicher Rundgang für die Besucher kreiert. Wie in Dublin befindet sich dieses besondere Museum in dem alten Brauereigebäude, in dem nun nicht mehr gebraut wird. Dafür leitet ein ausgeklügeltes Ausstellungssystem mit interaktiven Elementen die Besucher durch die Geschichte der Brauerei von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit.
Mir persönlich hat vor allem hat der Erlebnisfilm ganz gut gefallen. Grundsätzlich bin ich aber eher ein Fan von richtigen Brauereiführungen. Trotzdem fand ich den Besuch sehr unterhaltsam und kann ihn allen Fans der Marke sowie allen, die an interaktiven Ausstellungen Spaß haben, wirklich nur sehr empfehlen. Wenn ihr vor Antritt eurer Reise bereits wisst, dass ihr das Heineken Experience besuchen möchtet, könnt ihr die Tickets (16 €) bereits vorab online buchen. Die Tickets haben kein festes Datum und sind jeweils bis zum Jahresende gültig.
Street Art
Man kann nicht behaupten, dass Street Art in Amsterdam allgegenwärtig ist – vielleicht flößen die schönen alten Gebäude den Street Art Künstlern dann doch zu viel Ehrfurcht ein. Aber es gibt sie durchaus hier und da. Vor allem in einer Straße: der Spuistraat.
Hier ist nahezu jedes der nicht gerade gut erhaltenen Häuser – hier kann man es wirklich so sagen – verschönert worden. Große und kleine Stencils, Graffiti, Sticker oder Paste-Ups ziehen sich sicher hundert Meter über die Häuserfronten und verwandeln sie in eine riesige Open Air-Ausstellung. Mir bereitet es viel Spaß, dort vorbeizugehen und immer wieder neue kleine Kunstwerke zu entdecken. Natürlich erneuert sich die Street Art in der Straße stetig, ihr werdet also bei jedem eurer Besuche wieder etwas Neues finden.
Zu Teil 3 – Industriekultur, Religiöses und richtige Niederländer
Hach, ich freue mich schon auf den dritten Teil. Deine Berichte sind toll!
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Gibt es den Flohmarkt auf dem Waterlooplein nicht mehr, oder warst Du da einfach nicht?
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Der ist bei schlechtem Wetter fast nicht vorhanden – und außerdem eh in jedem Reiseführer zu finden 🙂
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Sehr lesenswerter Bericht!
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Da ich an der holländischen Grenze wohne, merke ich gerade, ich sollte viel öfter mal rüber fahren…. Gruß Christine
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Oh! Gut eine halbe Stunde bis Stunde weniger als wir aus Düsseldorf. Dann solltest du das in der Tat häufiger machen 😉
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stimmt, Enschede nur 30 Minuten.. 🙂
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Dann könnte der Wochenendausflug ja schon feststehen 🙂
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so sieht es aus, in den nächsten Tagen zische ich mal rüber… gute Nacht oder welteruste 😉
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Danke, dir auch gute Na…, äh viel Spaß bei unseren Nachbarn!
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