Genusstipp Frühstück: Hegeperle – mein Hamburger Schatz

Hamburg Café Hegeperle EppendorfLangsam könntet Ihr das Gefühl bekommen, es sei eines meiner Hobbies, schnuckelige Cafés und tolle Restaurants zu entdecken. Und wisst Ihr was? Damit liegt Ihr absolut richtig.
Bei meinem letzten Aufenthalt in Hamburg bot mein gemütliches Airbnb in Eppendorf trotz aller An-nehmlichkeiten leider kein Frühstück an. Also hatte ich endlich wieder einmal die Chance, auf die Jagd zu gehen und neue Cafés zu entdecken.
Da ich als leichter Morgenmuffel morgens eher nicht zu größeren sportlichen Aktivitäten in der Lage und geschweige denn bereit bin, durchforstete ich mit Google & Co. erst einmal die nähere Umgebung meiner Unterkunft. Und glücklicherweise gab es eine recht große Auswahl und ich  wurde sehr schnell fündig – was auch meinen ewig brummenden Magen sehr freute. 

Das Café Hegeperle liegt in einer kleinen Seitenstraße in direkter Nähe der Station Eppendorfer Baum. Das Eckcafé befindet sich in einem langen, schlauchartigen Raum. Dieser wurde liebevoll und gemütlich mit einem bunten Geschirr- und Möbelmix in einer Art skandinavischem Shabby Chic eingerichtet – ich habe spontan an eine Puppenstube denken müssen. Im kleinen Außenbereich bieten einige Tische den Gästen die Möglich-keit, die Hamburger Sonne zu genießen. Allerdings war das Wetter bei meinem Besuch nicht gut genug, um im Freien zu frühstücken. Als ich am Sonntag um kurz nach 11 Uhr das Café betrat, waren noch zwei kleine Tische frei – und das, obwohl das Café erst seit knapp einer Viertelstunde geöffnet hatte. Eine Reservierung ist also unbedingt ratsam.

Hamburg-Eppendorf Café Hegeperle FrühstückZum kleinen mediterranen Frühstück erhielt ich einen Korb mit gemischtem Brot, was mich als Brötchen-am-Wochenende-Fan erst etwas enttäuschte. Allerdings schmeckte das Brot wirklich unglaublich gut, sodass das Brötchen schnell vergessen war. Salami, Schinken, verschiedene Käsesorten, Obst und Marmelade verschwanden also auf fluffigem Brot gebettet der Reihe nach erst in meinem Mund und dann in meinem Magen. Auch der Kaffee war gut und so konnte ich nach dem Frühstück gestärkt aufbrechen, um Hamburg zu erkunden.

Hamburg-Eppendorf Café Hegeperle KaffeeklatschAngefixt machte ich mich nachmittags er-neut auf in Richtung Hegeperle, um einen der köstlich aussehenden Kuchen zu prob-ieren. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass das Café vor allem für seinen Schnee-wittchenkuchen bekannt ist, eine Art Sauer-kirsch-Sahne-Streusel. Als Schokoladenfan habe ich mich aber natürlich für die Tarte au Chocolate entschieden. Und ich wurde nicht enttäuscht: wunderbar schokoladig und vermutlich entsprechend gehaltvoll. Warum dazu eine Extraportion Sahne serviert wurde, ist mir bis heute ein Rätsel. Außerdem bestellte ich einen Kakao mit Sahne, der ebenfalls sehr lecker war und den ich an dieser Stelle gerne weiterempfehle. Die Hegeperle war eigentlich wenig überraschend wie bereits am Vormittag voll besetzt und das Personal rotierte dementsprechend.

Und da sind wir auch schon beim Schwachpunkt des Cafés angelangt: Punktabzug gibt es eindeutig für den Service. Auch wenn man berücksichtig, dass die Hegeperle bei meinen beiden Besuchen gut besucht war, muss das Personal nach meiner Ansicht ordentlich arbeiten. Leider war das nicht der Fall. Die Damen waren größtenteils unaufmerksam, reagierten zum Teil ein wenig unwirsch und gaben zumindest mir nicht uneingeschränkt das Gefühl, als Gast willkommen zu sein. Mir ist bis heute nicht ganz klar, ob man nur den Kuchen oder auch Getränke, Frühstück und Gerichte eigentlich an der Theke bestellen muss. Nachbestellungen waren schwierig und ließen dann aufgrund der vielen Gäste natürlich auch noch einmal länger auf sich warten. Trotzdem habe ich mich recht wohl gefühlt, was aber mehr dem guten Essen und der entzückenden Location als dem Service zu verdanken war. Und vermutlich werde ich wiederkommen – zumindest, wenn die eher kundenunfreundlichen Öffnungszeiten mit meinem Zeitplan vereinbar sind oder bis mich das Personal so nervt, dass ich mir ein neues Hamburger Lieblingscafé suche.

Hamburg-Eppendorf Petit Café Frühstück

Eine ansatzweise annehmbare Alternative zum Café Hegeperle ist das Petit Café schräg gegenüber. Länger auf der Straße ansässig handelt es sich hier quasi um den Platz-hirsch. Die Einrichtung ist ebenfalls bunt zusammengewürfelt, jedoch eher mit dem Ergebnis „kühles 60-er Jahre“- als „gemütliches Shabby-Chic“-Flair, man kann auch es vielleicht auch recht klaren, alt-modischen nordischen Stil nennen. Kuschelig war es maximal im hinteren Teil. Leider kann die übersichtliche Frühstücksauswahl selbst mit den zwei Frühstücken der Hegeperle nicht mithalten. Die Gäste bestellen entweder die einzelnen Komponenten (Marmelade, Croissant etc.), eine spartanische Version mit Marmelade und Getränk oder ein großes und recht teures (14,50 €) Frühstück vorne an der Theke – dort wird auch gezahlt – und bekommen ihre Bestellung dann am Tisch serviert. Ich weiß nicht, ob man es auf dem Bild erkennen kann, aber das Brötchen war absolut indiskutabel. Ein Aufbackbrötchen erwarte ich in einem Billighotel, aber nicht in einem Café. Das Personal hat mich auch hier nicht vollkommen überzeugt. Für den kleinen morgendlichen Hunger ist das Petit Café in Ordnung, aber ich werde beim nächsten Mal eher ein neues Café testen, wenn ich die Möglichkeit habe. Die Kuchen sollen laut Einträgen bei qype entweder ganz furchtbar oder unglaublich gut sein. Ich habe vorsichtshalber keinen probiert.

Café Hegeperle
Hegestraße 68
20249 Hamburg
Telefon 040 471 958 20

Petit Café
Hegestraße 29
20249 Hamburg
Telefon 040 460 57 76
E-Mail kontakt@petitcafe-hamburg.de
 
 

2 Gedanken zu “Genusstipp Frühstück: Hegeperle – mein Hamburger Schatz

    • Futterqueen schreibt:

      Stimmt, das ist bei mir genauso. In diesem Fall war es gerade noch auszuhalten und alles andere war ja hervorragend. Vermutlich würde ich aber, wenn ich dort öfter vorbeischauen würde und sich das Personal immer so seltsam benimmt, auch nicht mehr dorthin gehen.

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