Es werde Licht – Private Spaces. Lichtkunst Biennale im Ruhrgebiet.

Bilder iPhone 225Noch immer bin ich restlos begeistert von der Biennale für Internationale Lichtkunst, die erstmals von März bis Mai im Rahmen der Kulturhauptstadt im Kreis Unna stattfand*. Dabei stellten 60 Haushalte und Firmen ihre – zum Teil privaten – Räumlichkeiten für die Kunstwerke internationaler Künstler zur Verfügung. 

Schon allein dieser Umstand ist aus meiner Sicht einfach grandios. Aber wirklich phänomenal ist das, was Kurator Matthias Wagner K mit übersichtlichem Budget und noch übersichtlicherem Personal umsetzen konnte. Weit mehr als die 60 benötigten Räume wurden ihm für die Biennale angeboten. Das mag daran liegen, dass die Ein-heimischen entsprechend vorgeprägt sind: Schließlich ist man im Kreis Unna durch das Zentrum für Internationale Lichtkunst in der ehemaligen Lindenbrauerei in Unna bereits ausreichend mit dieser Kunstrichtung in Berührung gekommen.

Bilder iPhone 482Jede Räumlichkeit, in der schließlich ein Kunstwerk präsentiert wurde, und einige mehr hat sich Wagner K persönlich angeschaut, mit den Eigentümern ge-sprochen, in seinen Gedanken bereits be-stehende Kunstwerke gewälzt, die genau auf diesen Ort gewartet haben, überlegt, was bestimmte Künstler explizit für diesen einen Ort schaffen könnten – schon hatte er die erste Biennale für Internationale Lichtkunst auf den Weg gebracht.

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Den wirklichen Zauber dieser Biennale machte das Zusammenspiel von Kunstwerk, Raum und ursprüng-lichem Bewohner bzw. Besitzer aus: Der überdimen-sionale, beleuchtete Kunstkristall im rosaroten Kinderzimmer einer 8-jährigen, die Neonschriftzüge in der urigen Vorratskammer einer 80-jährigen. Kunstwerke im Kontext der Biografie der Raumeigen-tümer und dabei das Gefühl, in einen privaten, intimen Raum einzudringen, der aber durch die Kunst eine ganz neue, eigene und spannende Bedeutung erlangte. Und so ist es zu gleichen Teilen der einfühlsamen Kuration Wagner Ks, den außergewöhnlichen Kunst-werken der Künstler und der Offenheit der Gastgeber zu verdanken, dass diese Biennale sicher nicht nur für mich ein einmaliges, wunderschönes Erlebnis wurde, an das ich immer gerne zurück-denken werde.

Übrigens: Die Biennale für Internationale Lichtkunst soll ab 2010 alle zwei Jahre in NRW stattfinden. Zum Profil der Biennale gehört ein dem Turnus gemäßer Wechsel des Themas und des Austragungsortes. Ich freue mich schon jetzt auf 2012*. Allen, die nicht so lange warten möchten, empfehle ich den Katalog der 1. Biennale: Schöne Fotos von tollen Kunstwerken, Interviews mit ausgewählten Gastgebern, Informationen zu den Kunstwerken vom Kurator Wagner K. und die Vorstellung aller Gastgeber geben einen guten Überblick über die Biennale.

* Update 2. Februar 2013: Leider konnte 2012 aus finanziellen Gründen keine weitere Biennale für internationale Lichtkunst stattfinden. Nach aktuellem Stand soll es im Mai 2013 weitergehen.

2 Gedanken zu “Es werde Licht – Private Spaces. Lichtkunst Biennale im Ruhrgebiet.

  1. elbeelbe schreibt:

    Danke! Du wirst lachen: Aufgrund meiner kleinen technischen Probleme werde ich demnächst vermutlich die Einstellung zumindest für einige Artikel so abändern.

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